„Click & Collect“ nutzen hier nur wenige
Umsatz des DRK-Kleiderladens halbiert – Tafelladen fehlen Ehrenamtliche
Mosbach. (pm/frh) Es ist eine schwierige Situation für fast alle Ladengeschäfte jenseits der Lebensmittelmärkte. Die Vorschriften des Gesetzgebers zum Corona-Infektionsschutz sind selbst dann, wenn die Inzidenzwerte noch eingeschränkte Öffnungen zulassen, bei kleinen Verkaufsräumen nur mit viel Improvisation und Mehraufwand umzusetzen. So geht es auch dem DRK-Kleiderladen in der Sulzbacher Straße 17, wo zuletzt die Umsätze um mehr als die Hälfte sanken. Generell nie mit der Absicht der Gewinnerzielung betrieben, fällt so nun auch der Beitrag der Erlöse zur Kostendeckung weitgehend weg, zumal das System „Click & Collect“ nur einen kleinen Teil der Kundschaft erreicht.
„Unser Angebot richtet sich an bedürftige Menschen und wird durch unsere Bezuschussung sowie nicht zuletzt durch Spenden finanziert“, erklärt DRK-Kreisgeschäftsführer Steffen Blaschek. Die Verkaufsfläche im Erdgeschoss des DRK-Verwaltungsgebäudes ist beengt. Für einen Luftreiniger investierte der DRK-Kreisverband zuletzt 20 Prozent der rund 5.000 Euro Anschaffungskosten. „Unsere Kunden sind mehr spontane Einkäufer“, beschreibt die Leiterin des Kleiderladens, Teresa Kastner, warum das System „Click & Collect“ der telefonischen Vorbestellungen hier nicht so sehr angenommen wird. Dass die Vergleichbarkeit zu „normalen“ Geschäften insoweit nur bedingt vorhanden ist, stellt der zuständige Abteilungsleiter für soziale Dienste, Stefan Kohler heraus. Umso mehr sei man froh, dass Kurzarbeit bisher dennoch vermieden werden konnte, weil man die Leiterin Kastner zeitweise in anderen Abteilungen einsetzen konnte.
Beim Tafelladen in der Henry-Dunant-Straße sieht es derweil anders aus. Bedarf und Nachfrage gibt es hier weiterhin nicht weniger als zuvor. Durch den Einsatz des DRK-Kreisverbands als Träger gelang es, den Betrieb wie bei gewöhnlichen Lebensmittelmärkten, die Teil der „kritischen Infrastruktur“ sind, offen zu halten. Dazu benötigte es entsprechend dem Kleiderladen ebenfalls ein Luftfiltergerät. Allerdings gibt es hier an anderer Stelle Probleme: „Uns sind in der Pandemie viele Ehrenamtliche weggebrochen“, gibt Leiterin Manuela Schwarz-Schönig zu bedenken. Der Bedarf an neuen Helferinnen und Helfern sei dringend, unterstreicht sie.
„Wer Lust und Zeit hat, ist herzlich willkommen“, wirbt Schwarz-Schönig um neue ehrenamtliche Kräfte. Ein Führerschein ab Klasse B ist dabei besonders von Vorteil, da lokale Supermärkte zur Abholung von Warenspenden, für die man sehr dankbar ist, angefahren werden müssen. Dass unter Letzteren immer mal wieder auch welche sind, die bereits vergammelte Waren als Spenden deklarieren, sei dabei eine unschöne Begleiterscheinung. „Die Kosten für die Abfallentsorgung steigen stetig. Zuletzt waren es alleine im Jahr 2020 schon rund 9.000 Euro“, merkt DRK-Kreisgeschäftsführer Steffen Blaschek dazu an.